Rückblick: Der DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück suchte jahrelang eine geeignete Unterkunft für die Aktiven des DRK-Ortsvereins Bad Salzig-Boppard und Räumlichkeiten für die Ausbildung beispielsweise in Erster Hilfe, damit die beengte Unterkunft auch für die Teileinheiten des Katastrophenschutzes der Vergangenheit angehören sollte. Schließlich bot sich die Gelegenheit, einen Teil einer Halle im Gewerbegebiet Unten in der Aab zu erwerben. Und der DRK-Kreisverband ergriff diese Gelegenheit.

In der Folge gestalteten sich die Bemühungen, die Halle zu einem Katastrophenschutz-Zentrum auszubauen, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und massive Baukostensteigerungen, langwierig und nicht ganz einfach. Der Ausbau sollte durch Bezuschussung aus dem Katastrophenschutz teilweise finanziert werden, was ein entsprechendes Antragsverfahren voraussetzt. Die finale Bewilligung des Kreiszuschusses kam dann im Oktober 2023, womit die Maßnahme mit Ausschreibungen der verschiedenen Gewerke starten konnte. Die Aufträge gingen allesamt an Unternehmen aus der Region.

Das neue Gebäude soll die Ausstattung des DRK-Ortsvereins Bad Salzig-Boppard sowie für den Zivil- und Katastrophenschutz beherbergen. Der Schulungsraum soll für die interne Aus- und Weiterbildung ebenso genutzt werden wie für die Breitenausbildung. Die Gesamtkosten des Projekts, also Ankauf der Halle und Umbau, werden mit rund

930.000 Euro veranschlagt. Davon übernimmt der Landkreis etwa 515.000 Euro, den Rest stemmen der DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück (rund 270.000 Euro) und der DRK-Ortsverein Bad Salzig-Boppard (150.000 Euro). Für dieses stolze Vorhaben hat der Ortsverein über mehrere Jahrzehnte die Mittel angespart.

Im Anschluss an den Spatenstich bestand reichlich Gelegenheit zum Austausch, für die Bewirtung sorgten die Aktiven des DRK-Ortsvereins. Neben Dr. Marlon Bröhr waren Heinz-Dieter Wieß und Jutta Schweikert-Jäkel sowie Stefan Witzenrath und Petra Bock vom Präsidium des DRK-Kreisverbands beim Spatenstich anwesend und hofften ebenso wie Stefan Bohnenberger (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur), Hermann Noe (2. Beigeordneter der Stadt Boppard) und die Architekten Hans Peter Michel und Oliver Weinand auf einen zügigen und reibungslosen Baufortschritt.

Einen ganzen Vormittag lang wurde gemeinsam gesungen, gelacht und Plätzchen gegessen. Bei dem Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht“ überreichten die Kinder allen Senioren einen selbstgebastelten Kerzenhalter mit Teelicht. Das war eine große Überraschung und sorgte bei den Senioren für Rührung. Viel Spaß hatten beide Generationen auch bei den gymnastischen Übungen zur Bewegungsgeschichte. Den Abschluss bildete ein Gedächtnistraining zu weihnachtlichen Themen, das Kinder und Senioren gleichermaßen forderte.

Dieser Vormittag war ein besonderes Erlebnis für Jung und Alt und sollte auf jeden Fall wiederholt werden, war die einhellige Meinung der Senioren.

Im Jahr 2024 wird zunächst nur das Modul A angeboten, die weiteren folgen dann in den kommenden Jahren. Ab einer Gruppengröße von 12 Personen kann das Programm auch als geschlossene Veranstaltung stattfinden.

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Der verheerenden Flut folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft: Die Einsatzkräfte hätten versucht, die unfassbare Not der Menschen zu lindern, machte Kreisbereitschaftsleiter Heinz-Dieter Wieß deutlich. Als am 14. Juli 2021 die ersten Helfer des DRK-Kreisverbands alarmiert wurden, wussten sie nicht, was auf sie zukommt. „Auf ein Ereignis solcher Dimension kann man sich nicht vorbereiten“, meinte Wieß mit Blick auf das Schadensgebiet von 60 Kilometer Länge. Bei der Bewältigung war ein hohes Maß an Improvisation gefragt.

Es sollte ein Einsatz werden, der sich über Wochen erstreckte. Der Akuthilfe in den ersten drei Wochen (rund 2000 Einsatzstunden) folgte in den nächsten drei Wochen die Ausgabe von Verpflegung (etwa 1500 Stunden) an Bevölkerung und Helfer. In beiden Phasen waren jeweils um die 130 Kräfte im Einsatz. Sie rekrutierten sich aus den Bereitschaften der sieben Ortsvereine Bad Salzig-Boppard, Emmelshausen, Kastellaun, Kirchberg, Oberwesel, Rheinböllen und Simmern. Hinzu kamen sogenannte ungebundene Helfer, die die dem DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück ihre Unterstützung anboten. Mit der rheinland-pfälzischen Fluthilfemedaille 2021 wurden außerdem Mitarbeiter des DRK-Rettungsdiensts geehrt, die anstelle ihrer teils traumatisierten Kollegen Rettungswachen im Schadensgebiet besetzten, um die Notfallrettung aufrechtzuerhalten.

Voll des Lobes war bei der Verleihung der Medaillen sowie der von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Michael Ebling unterzeichneten Urkunden auch Dr. Marlon Bröhr, Präsident des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück. Anerkennende Worte und Dank kamen ebenso von Landrat Volker Boch. Die damals kaum beherrschbare Situation zeige, wie notwendig das kontinuierliche Üben für den Ernstfall sei. Das Helferfest am Abend der Medaillen-Verleihung wertete Boch als wichtiges Signal der Gemeinschaft und des Zusammenhalts – trotz des traurigen Hintergrunds.

Kreisbereitschaftsleiter Heinz-Dieter Wieß nutzte die Gelegenheit, in Schlaglichtern die Leistungsfähigkeit des Roten Kreuzes im Landkreis zu beleuchten: In sieben Ortsvereinen sind rund 320 Mitglieder tätig. Allein im Jahr 2022 kamen 25.000 Stunden ehrenamtliches Engagement zusammen. Eines enormen Zuspruchs erfreuen sich die „Helfer vor Ort“. In den zurückliegenden drei Jahren konnten 20 Gruppen mit rund 120 Helfern kreisweit etabliert werden. Tendenz steigend. Die sogenannten First Responder überbrücken bei medizinischen Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.